Auf Island geht es natürlich vornehmlich darum, die beeindruckende Landschaft und die Naturschauspiele zu bestaunen. Genau dafür gibt es ein reichhaltiges Angebot an Touren, die man buchen kann.


Alle hier genannten Touren starten sternförmig von Reykjavik. Bedeutet: Die Touren starten und enden wieder in der Hauptstadt, so dass ihr am Abend immer in eurem Hotelbett schlafen könnt. Das volle Touriprogramm halt.


Wenn ihr nicht schon von zuhause aus alle Touren gebucht habt, dann könnt ihr euch auch gerne an das Hotelpersonal an der Rezeption wenden. Hier könnt ihr dann direkt vor Ort noch die ein oder andere Tour buchen.


Die Touren werden in der Regel in englischer Sprache geführt. Es gibt aber auch die ein oder andere Tour, die auf deutsch gehalten wird. Das steht dann aber immer bei der Tourbeschreibung dabei.


Hier mal eine kleine Auswahl:


Der Klassiker: Die "Golden Circle"-Tour


Neben der Nordlichtertour der wahrscheinlich am meisten gebuchte Ausflug überhaupt. Mit diesem Klassiker deckt ihr die Attraktionen im Westen der Insel ab. Dazu gehören:


 - Pingvellir-Nationalpark -

Hier driften die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte auseinander und ihr könnt direkt durch diesen Erdspalt ( auch "Allmänner-Schlucht" genannt ) laufen. ( Bild 13 )


- Gulfoss Wasserfall -

Ein unglaublich beeindruckender zweistufiger Wasserfall. Bedeutet übersetzt "Goldener Wasserfall" und bei Sonneneinstrahlung brechen sich Regenbögen über den Wassermassen. ( Bild 14 )


- Heiße Quellen & Geysir Strokkur -

Hier dampft und qualmt es überall aus der Erde und man hat einen leichten Schwefelgeruch in der Nase. Hier sieht man dann auch den Geysir "Strokkur", der ca. alle 5 Minuten ausbricht. Macht also nichts, wenn ihr eine Fontäne verpasst habt. Die nächste folgt in Kürze. Das obere Bild zeigt übrigens den Strokkur beim Ausbruch.


Die gesamte Tour dauert gute 7 - 8 Stunden.



Licht an: Die Nordlichtertour


Höchstwahrscheinlich der Hauptgrund für euren Besuch auf der Insel nahe des Polarkreises: Einmal im Leben die Nordlichter gesehen zu haben. Es gibt wohl kein faszinierendes Naturspektakel - aber leider wohl auch kein Naturphänomen, dass so abhängig von den Wetterbedingungen ist. Dafür muss der Himmel absolut klar sein und die Sonne muss genug Partikel in das Magnetfeld der Erde schleudern.

Macht euch aber darauf gefasst, dass ihr die Nordlichter während eures gesamten Aufenthaltes nicht zu sehen bekommt. Es gehört auch immer etwas Glück dazu.

Die Isländer verfügen über einen ausgezeichneten Wetterdienst speziell für die Nordlicher und meist gegen Mittag findet ihr an eurer Rezeption Schilder ausgehängt, ob die Tour stattfinden wird oder nicht. Findet die Tour nicht statt, dann wird sie auf den nächsten Tag verschoben und auf den nächsten usw. Eure Tickets behalten während der ganzen Zeit ihre Gültigkeit. Solange, bis das Schild "Today: Northern Lights Tour" zeigt.

Wenn ihr dann die Tour macht und euch das Glück bezüglich Erblicken der flackernden Lichter am Himmel nicht hold ist, dann sind die Anbieter so kulant, dass das Ticket meist noch zwei Jahre seine Gültigkeit behält.

Leider hatten wir während unseres Aufenthalts im Dezember auch kein Glück. Rechts seht ihr das einzige ( bearbeitete ) Foto, wo wir durch die Wolkendecke für 3 Sekunden das Flackern gesehen haben.



Da bläst er: Whale Watching


Auch beim Whale Watching gibt es leider keine Garantie, dass man einen Wal zu Gesicht bekommt. Wir hatten leider auch diesbezüglich kein Glück. Ich habe das dann in Sydney nachgeholt und ich muss sagen: Es lohnt sich !


Die Tickets bleiben übrigens auch hier noch lange nach eurem Aufenthalt gültig, wenn ihr keinen Wal erblickt.


Ach ja: Für diese Tour solltet ihr wirklich, wirklich, wirklich seefest sein.



Ab in den Süden: Die Tour an der Südküste


Eine tolle Tour, bei der ihr die landschaftlichen Schönheiten der Südküste sehen werdet. Je nach Anbieter enthält sie folgende Stopps:


- Seljalandsfoss Wasserfall -

Wahrscheinlich der bekannteste Wasserfall auf Island. Im Sommer kann man auch hinter dem Wasserfall herlaufen. ( Bild 1 )


- Sólheimajökull Gletscher -

Atemberaubender Gletscher, auf dem man auch Eisklettern kann. Das Banner oben zeigt übrigens diesen Gletscher. ( und Bild 8 )


- Schwarze Strände von Reynisfjara -

Ein Strand komplett aus schwarzem Vulkansand. Zudem kann man von diesem Strand aus den "Penisfelsen" sehen. ( Bild 2 )


- Skogafoss Wasserfall -

Ebenfalls ein landschaftlich beeindruckender Wasserfall. ( Bild 11 )


Ihr werdet höchtwahrscheinlich auch noch aus der Entfernung einen Blick auf den Eyjafjallajökull werfen können - jenen Vulkan, der 2010 den gesamten Flugverkehr in Europa zum Erliegen brachte. Bild 12 zeigt diesen Vulkan.



Pack die Badehose ein: Die "Blaue Lagune"


Der Besuch dieser natürlichen Thermalquelle ca. 50 km außerhalb von Reykjavik gehört quasi zum Pflichtprogramm, wobei dieser Ausflug im Verhältnis recht teuer ist: Der Bustransfer Hin- und Rückfahrt + Eintritt kosten um die 60 EURO pro Person.

Viele Reisenden nutzen ihren Abreisetag für einen Abstecher in das Thermalbad, da es nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt liegt.

Die Lagune selbst liegt in einem Feld aus Lavagestein.

Das Wasser ist um die 40° C warm und besteht größtenteils aus Salzwasser. Das liegt nicht zuletzt an den ganzen Mineralien, die sich im Wasser befinden und sich als weißer Schlamm am Boden absetzen. 

Der Betreiber der Lagune bewirbt auch fleißig die pflegende Wirkung dieses Schlamms und man sieht viele Besucher im Spa, die mit weiß eingeschmierten Gesichtern im Wasser liegen.
Natürlich kann man auch die ganze Palette an Kosmetikprodukten aus eben diesem Schlamm im angrenzenden Kosmetikshop kaufen.


Was ich mir persönlich noch gerne angeschaut hätte, wäre der Gletschersee Jökusarlon. Dies ist als Erweiterung einer Südküstentour auch möglich, allerdings ist die Hauptstraße zum See ab Ende Oktober gesperrt. Wenn ihr also vor Oktober eure Touren macht, dann solttet ihr das in Erwägung ziehen. Die Südküstentour+Gletschersee dauert dann aber auch rund 14 Stunden.



Egal, welche Tagestour ihr buchen werdet: Die Guides werden euch bestimmt schöne isländische Märchen erzählen, in denen es meist um Riesen, Verrat und wahlweise einen Sack, eine Kiste oder einen Beutel voll Gold geht, der irgendwo auf der Insel vergraben sein soll.

Wenn man danach geht, dann müsste quasi bei jedem Berg, den ihr seht, Gold zu finden sein.


Denkt auch daran: Je später im Jahr die Touren stattfinden, umso geringer ist das Zeitfenster für Tageslicht. Als Beispiel: Wir haben Island Mitte Dezember besucht. Da ging die Sonne erst gegen 10:30 Uhr auf und gegen 15:30 Uhr fing es schon wieder an zu dämmern. Ihr seht: Das Zeitfenster war sehr, sehr knapp.